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09. Mai 2022

Viktoria Kino

Filmvorführung Fernsehfilm "Kaddisch nach einem Lebenden"

"Liebes Publikum,

heute möchte ich Sie auf eine ganz besondere Veranstaltung im Viktoria Filmtheater hinweisen:

Am kommenden Mittwoch, 11. Mai, 19:00 Uhr, zeigen wir, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V., den Fernsehfilm "Kaddisch nach einem Lebenden" aus dem Jahr 1969.

Der jüdische Regisseur Karl Fruchtmann (1915 - 2003) hat den Terror und die Gewalt der Nationalsozialisten am eigenen Leib erfahren. Zwischen 1961 und 1999 inszenierte er im deutschen TV zahlreiche Sendungen, die sich intensiv mit der Ermordung der europäischen Juden auseinandersetzen. Karl Fruchtmann ist ohne Zweifel der wichtigste Dokumentarist und Erzähler des Holocaust im deutschen Fernsehen. Und dennoch ist er heute völlig vergessen.

„Kaddisch nach einem Lebenden“ (1969) ist sein persönlichster Film: Die Hauptfigur Peri, ein Überlebender der deutschen Konzentrationslager, ist als sein Alter Ego angelegt, Ort des Geschehens ist das Tel Aviv der Gegenwart. Erst im Prozess der Erinnerung wird Peri das ganze Ausmaß der Entmenschlichung und des Leidens der Konzentrationslager bewusst. Um zu diesem Erkennen zu gelangen, muss Peri seine Erinnerung auf den Mithäftling Johannes Bach lenken, der als eigentlicher Protagonist des Films, als  standhafter Märtyrer und Symbolfigur des Holocaust erscheint." lädt Jochen Manderbach ins Viktoria Filmtheater ein.

Der Film wird am Mittwochabend vorgestellt und kommentiert von Günther Wedekind, dem 92-jährigen Kameramann des Films, und von Prof. Dr. Karl Prümm (ehemals Universität Siegen) und bekannt als Co-Autor des Buches „Walter Krämer. Von Siegen nach Buchenwald“.

Der Eintritt ist frei - aus diesem Grund sind keine Karten- oder Platzreservierungen möglich.

Quelle: Vikoria Kino, Jochen Manderbach