Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Tag der Deutschen Einheit
Ukrainische Generalkonsulin zu Gast in Hilchenbach
Deutschland feiert seine Einheit. Zum 33. Mal jährte sich am 3. Oktober die Wiedervereinigung. Deshalb hatte die Stadt Hilchenbach erneut zu einer Feierstunde eingeladen. Im Gebrüder-Busch-Theater begrüßte Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis zahlreiche Gäste, unter anderem den Feuerwehrchor Hilchenbach, der die Veranstaltung musikalisch begleitete, und Martin Wittig, Bürgermeister der Partnergemeinde Seiffen in Sachsen.
„Der Tag der Deutschen Einheit ist ein besonderer Anlass, um über unsere gemeinsame Geschichte und die Werte nachzudenken, die uns als Nation vereinen“, so der Bürgermeister. „Er erinnert uns daran, dass wir, trotz unserer regionalen Unterschiede und vielfältigen Hintergründe, eine Nation sind, die in Einheit und Freiheit lebt.“ Allerdings: Freiheit und Frieden sind auch in Europa nicht selbstverständlich. Das wird besonders beim Blick auf die Ukraine deutlich.
Das stellte auch André Jung, stellvertretender Landrat und Fraktionsvorsitzender der CDU Hilchenbach, fest. Die Wiedervereinigung war ein Wendepunkt. „Alle haben geglaubt, dass Frieden in Europa möglich ist.“ Jetzt aber herrscht nur 2.000 Kilometer entfernt Krieg. Etliche Menschen suchen Schutz, auch in Hilchenbach. Die Hilfsbereitschaft ist groß. „Wir stehen an der Seite der Ukraine“, betonte André Jung.
So war als Zeichen der Solidarität Iryna Shum als Gastrednerin eingeladen worden. Sie ist Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf. Bevor sie ans Mikrofon trat, ergriff eine ukrainische Zuhörerin das Wort. Sie besuchte die Veranstaltung gemeinsam mit Elisabeth Beljatschitz, die Deutschunterricht für Geflüchtete anbietet, sowie auch einigen Ukrainerinnen und Ukrainern. Sie dankte der Konsulin dafür, dass diese gekommen war, um ihr Heimatland in Hilchenbach zu vertreten.
Sichtlich gerührt übernahm dann die in Kiew geborene Generalkonsulin das Wort. Dass sie an diesem Tag eine Rede halten durfte, wertete sie auch als Anerkennung der Leistung ihrer Landsleute, die alles dafür tun, um Frieden zu erlangen. Sie berichtete von Raketen und Bomben, die Getreidelager, Bildungszentren, kulturelle Einrichtungen und religiöse Gebäude in der Ukraine zerstören.
Was bei aller Tragik jedoch Hoffnung schenkt: Die Ukraine leistet Widerstand und ist damit nicht allein. Von vielen Nationen erfährt sie Unterstützung. „Wir sind geschlossener als je zuvor“, so Iryna Shum. „Uns verbinden die gemeinsamen Werte: Freiheit, Demokratie, die Liebe zu den Menschen, die Verbindung von Tradition und Moderne und der Wunsch nach Einheit.“
Wie viele andere Städte hat auch Hilchenbach zahlreiche Geflüchtete aufgenommen. So dankte sie „für offene Herzen und offene Türen“. Die Freundschaft und Herzlichkeit, die die Menschen aus der Ukraine hier erleben, sind eine wichtige Grundlage für die Zukunft, richtete sich die Gastrednerin direkt an die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Eine Einheit in Frieden, wie Deutschland sie vor 33 Jahren erlangt hat, scheint in der Ukraine weit entfernt. Aber jeder kann einen Beitrag leisten, unterstrich die Generalkonsulin. Sei es mit einer Ausstellung, einem Konzert, humanitärer Hilfe, Städtepartnerschaften oder schlicht mit dem Schärfen des Bewusstseins für die Lage in der Ukraine. „So rückt der Tag näher, an dem in Europa Frieden herrscht.“
Abschließend stimmten alle gemeinsam mit dem Feuerwehrchor die deutsche Nationalhymne an, und Iryna Shum verewigte sich im Gästebuch der Stadt Hilchenbach.