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Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Christel Wüst ausgezeichnet

Christel Wüst aus Hilchenbach ist mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Im Namen von Bundespräsident Horst Köhler hat Landrat Paul Breuer der Lützelerin am 15. Januar 2008 in Anwesenheit von Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab, Familienangehörigen und einigen Freunden und Gästen diese besondere Auszeichnung überreicht.

Christel Wüst hat durch ihr langjähriges sozial-karitatives Engagement auszeichnungswürdige Verdienste erworben.

Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab zitierte anlässlich der Auszeichnung Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer, der einst gesagt hat: "Ehrungen, das ist, wenn die Gerechtigkeit ihren liebenswürdigen Tag hat." Der Hilchenbacher Verwaltungschef  machte damit deutlich, dass Christel Wüst mehr als verdient hat, einmal im Rampenlicht zu stehen, wo sie sonst eher im Stillen und Verborgenen gewirkt hat. Hans-Peter Hasenstab lobte seine Mitbürgerin besonders dafür, dass sie das praktiziert hat, wovon viele andere nur reden: Verantwortungsbewusstsein, Nächstenliebe und Solidarität. Ob es nun um ihre Familie ging oder um ihr Wirken für den Sport, immer hat Christel Wüst das Wohl der anderen in den Mittelpunkt ihres Handelns gestellt. 

"Ich weiß, Sie haben sich nicht ins Rampenlicht gedrängt. Aber es steht uns allen gut an, Leistungen zu würdigen, die für andere erbracht wurden. Es ist daher schön und richtig, dass Sie heute mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet werden", freute sich der Bürgermeister mit Christel Wüst über die verdiente Anerkennung. Dabei erinnerte er daran, dass er sich anlässlich seines Besuchs zum 90. Geburtstag der Schwiegermutter vor etwas mehr als zwei Jahren vom außerordentlichen Engagement von Christel Wüst für Ihre pflegebedürftigen Angehörigen überzeugen konnte.

Zuvor hatte Landrat Paul Breuer die wesentlichen Gründe genannt, die zu der Ehrung geführt haben, und an einige Schicksalsschläge im Leben von Christel Wüst erinnert.

1997 erlitt der Ehemann einen Motorradunfall, der rechte Arm musste amputiert werden. Bis zu seinem Tod im Jahr 2006 übernahm Christel Wüst in vorbildlicher Weise die Pflege. Im Jahr 2000 stürzte der Sohn von einem Gerüst und fiel aufgrund einer dabei erlittenen Gehirnverletzung ins Wachkoma. Nach Abschluss der stationären Behandlung hat Christel Wüst auch ihn liebevoll bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr umsorgt und gepflegt.

Daneben engagiert sich Christel Wüst seit 1980 in der Natur- und Jagdhornbläsergruppe Siegerland-Wittgenstein e.V. und behielt dies auch in all den Jahren bei, in denen Sie intensive Pflege für Ihre Familienangehörigen leistete. Die Bläsergruppe dankte Christel Wüst für diese Treue anlässlich der Auszeichnung mit einem Ständchen.

Von 1970 bis 1997 engagierte sich Christel Wüst im Skiverein Lützel. 1970 übernahmen Sie zunächst die Leitung der Kinderturngruppe, 1973 wurden sie als Frauenwartin in den Vorstand des Skivereins gewählt. Fast 20 Jahre, von 1979 bis 1997, war sie als Vorstandsmitglied zuständig für die Kassenführung des Vereins. 1991 übernahmen Sie zudem 10 Jahre lang das Amt der Sportabzeichenbeauftragten des Stadtsportverbandes Hilchenbach. Zum Dank für dieses geleistete Engagement ernannte Sie der Stadtsportverband 2001 zu seinem Ehrenmitglied.

Landrat Paul Breuer würdigte diese besonderen Leistungen mit einem Satz von Friedrich von Bodelschwingh: „Ein Tröpflein Liebe ist mehr wert als ein ganzer Sack voll Gold.“ und ergänzte mit Blick auf Christel Wüst, dass sie jahrelang ihrem schwerstkranken Ehemann und ihrem Sohn mehr als einen Tropfen Liebe gegeben habe und momentan auch bei der Betreuung Ihrer altersdementen 92-jährigen Schwiegermutter gebe.