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Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Dr. Hans Christhard Mahrenholz ausgezeichnet
Dr. Hans Christhard Mahrenholz, der frühere Stadtdirektor der Stadt Hilchenbach, ist durch den Bundespräsidenten mit dem "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" ausgezeichnet worden. Landrat Paul Breuer überreichte die Auszeichnung am 31. Mai 2005 im Ratssaal seiner Heimatstadt Hilchenbach vor zahlreichen Gästen.
Gewöhnlich findet die Verleihung des Verdienstkreuzes "hoch über den Dächern von Siegen" statt, wie Landrat Breuer anmerkte. Den persönlichen Wunsch von Dr. Mahrenholz, der mit der Stadt Hilchenbach so "fest verwachsen sei", konnte er aber nicht abschlagen.
In seiner Laudatio stellte Paul Breuer fest, dass es unmöglich sei, alle "auszeichnungswürdigen Verdienste" im Rahmen einer solchen Feierstunde darzustellen. Dr. Mahrenholz habe sie durch langjähriges Engagement im kommunalen, kulturellen und sozialen Bereich erworben. Diese ehrenamtlichen Tätigkeiten wurden aber nicht wahllos angenommen, sondern "entspringen einer festen Überzeugung und einem ganz besonderen Charakter". Als Dr. Mahrenholz 1962 nach Hilchenbach kam, zunächst als Amtsdirektor des Amtes Keppel und Stadtdirektor der (amtsfreien) Stadt Hilchenbach, "tickten die Uhren im Siegerland noch anders. Es bedurfte einer Persönlichkeit, die prägend wirkt" und "Kirchtürme überwinden" kann.
Untrennbar verbunden ist der Name Mahrenholz mit vielen, für die damalige Zeit weit vorausschauenden, Entscheidungen. Exemplarisch zu nennen ist hier die Gründung des Abwasserverbandes Oberes Ferndorftal, die Planung und der Bau der Kläranlage sowie die Entkernung und Verkehrsberuhigung der Innenstadt Hilchenbachs. Viele Impulse für den Tourismus der Region wurden von ihm angestoßen und kommen bis heute aus Hilchenbach.
Auch im kulturellen Leben der Region ist das vorbildliche Wirken von Mahrenholz nicht zu übersehen. Neben seinem Engagement im Gebrüder-Busch-Kreis und dem Kulturring Siegerland-Wittgenstein gab vor allem er die entscheidenden Anstöße zur Nutzung der historischen Wilhelmsburg. Dort befindet sich heute nicht nur das Stadtmuseum, sondern auch die Stadtbücherei und das Stadtarchiv. Dieses enthält einen ungewöhnlich großen Bestand an historischen Dokumenten, so dass es sogar von Wissenschaftlern der Universität Siegen als Fundus für Forschungsarbeiten genutzt wird. Der Hilchenbacher Geschichtsverein, dessen Vorsitzender Dr. Mahrenholz seit 1986 ist, widmet sich hier intensiv dem Studium der lokalen Geschichte. Sein umfangreiches soziales Engagement kann ebenfalls nur in Stichpunkten wieder gegeben werden: Vorsitzender des DRK Hilchenbach (bis 2000), einer der Gründerväter der MS Aktivgruppe, Mitglied des Tourismus- und Kneippvereins, des Tierschutzvereins, der Carl-Kraemer-Stiftung erfolgreicher Kämpfer für den Erhalt des Schülerwohnheims für Aussiedlerschüler.
Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab betonte in seinem Grußwort besonders, dass Mahrenholz sich seine großen Verdienste seit nun mehr als 40 Jahren unter Zurückstellung von eigenen Interessen, verbunden mit dem Verlust von persönlicher Freizeit erworben habe. Dies alles mit einem hohen Maße an Durchsetzungsvermögen, Tatkraft, Gemeinsinn und Sachkenntnis. Insofern sei ein Orden ein kleines Dankeschön der Gesellschaft für Menschen, die sich mit ganzem Herzen und in herausragender Weise für das Gemeinwohl engagiert haben. Hasenstab überreichte Dr. Mahrenholz neben dem obligatorischen Blumenstrauß auch noch eine Lampe, die Mahrenholz viele Jahre in seinem Büro geschätzt hatte.
Bei allen Verdiensten, die während der Feierstunde aufgezeigt wurde, kam aber auch die persönliche Bescheidenheit von Dr. Hans Christhard Mahrenholz zum Vorschein. Die Ansprachen hatten ihn nicht nur gefreut, "sie haben mich auch beschämt", verriet er sichtlich gerührt und er wolle versuchen, es auch weiterhin "recht zu machen". Eine Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz hatte er während seiner aktiven Dienstzeit abgelehnt.
"Die pflichtgemäße Erfüllung des Berufes eines Stadtdirektors kann nach meinem Empfinden eine Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz nicht begründen."