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Kreis Siegen-Wittgenstein
Demografiebericht für Siegen-Wittgenstein liegt vor
Landrat: „Bericht ist Leitfaden, um Weichen für künftige Entwicklungen richtig zu stellen“
Wir werden bunter, wir werden älter und wir werden weniger. Das sind die drei grundlegenden Kennzeichen des demografischen Wandels. Der verändert unsere Gesellschaft nachhaltig. Wie sich der demografische Wandel bei uns in Siegen-Wittgenstein vollzieht und welche Entwicklungen sich abzeichnen, hat der Kreis jetzt in einem Demografiebericht aufgearbeitet. Auf annähernd 100 Seiten gibt es Zahlen zu Entwicklungen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen – sowohl auf Kreisebene als auch in den elf Städten und Gemeinden. Erarbeitet wurde er von Dr. Frank Luschei, Demografie-Forschung + Evaluation, aus Hilchenbach. Grundlagen sind Daten des Statistischen Landesamtes IT.NRW.
„Der Demografiebericht kann für uns ein Leitfaden sein, wenn es darum geht, die richtigen Weichen für eine Nachhaltige Entwicklung der Region zu stellen“, erläutert Landrat Andreas Müller: „Egal ob wir als Kreis über künftige Angebote zur Kindertagesbetreuung, zur Fachkräftesicherung oder zur Armutsbekämpfung nachdenken, oder die Städte und Gemeinden über die Ausweisung neuer Baugebiete oder die Schulentwicklung – in allen Fällen ist es hilfreich, ungefähr abzuschätzen zu können, wie sich die Bevölkerung entwickelt und auf was wir uns einstellen müssen“, so Andreas Müller.
Insgesamt nimmt der Demografiebericht zwölf Lebensbereiche in den Blick: unter anderem Bildung, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege, Beschäftigung und Fachkräftesicherung, Gesundheit, Armutsentwicklung, Bau- und Wohnungsentwicklung oder Zuwanderung und Integration von Flüchtlingen.
Einige Erkenntnisse des Demografieberichtes: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt in Siegen-Wittgenstein seit 2005 kontinuierlich an. Bei uns gibt es mehr Beschäftigte pro 1.000 Einwohner als im Landesdurchschnitt. Insbesondere in Burbach und Erndtebrück liegt die Arbeitsplatzdichte deutlich über dem Landesdurchschnitt. Besonders spürbar steigen die Beschäftigtenzahlen im Dienstleistungsbereich. Auf der anderen Seite liegt die Armutsquote deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Wenn Personen bei uns auf Sozialleistungen angewiesen sind, dann in der Regel auf „Hartz 4“. Nur wenige erhalten Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Prognose zur Bevölkerungsentwicklung in Siegen-Wittgenstein
Aktuell leben rund 277.300 Menschen im Kreisgebiet, 2039 werden es rund 7.500 weniger sein – laut Prognose 269.863. Dabei steigt insbesondere der Anteil der über 80-Jährigen an: von heute 7,3 Prozent auf dann 9,1 Prozent. Überraschenderweise wird sich der Anteil aller anderen Altersgruppen im Vergleich zu heute insgesamt nur wenig verändern. Der Bevölkerungsanteil der 0- bis 20-Jährigen wird entgegen vieler Erwartungen sogar leicht von 18,4 Prozent auf 18,8 Prozent ansteigen, der Anteil der 20 bis 60-Jährigen geht dagegen leicht zurück, der Anteil der 60 bis 80-Jährigen steigt leicht an.
Schaut man sich die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Städten und Gemeinden an, werden Siegen (+3,8 Prozent), Bad Berleburg (+2,6 Prozent) und Kreuztal (+0,3 Prozent) bis 2039 Einwohner hinzugewinnen, während die acht anderen Städte und Gemeinden Einwohner verlieren – am stärksten Erndtebrück (-10,1 Prozent), Freudenberg (-11,0 Prozent), Burbach (-11,1 Prozent), Hilchenbach (-12,4 Prozent) und Bad Laasphe (-12,8 Prozent).
Die aktuellen Prognosedaten für Burbach, Bad Berleburg und Bad Laasphe werden allerdings noch stark durch die Zuzüge von Geflüchteten in den Jahre 2014 bis 2016 in die ehemaligen Zentralen Unterbringungseinrichtungen beeinflusst. Gerade für diese Kommunen sind die Prognosen also relativ unsicher. Dies wird sich mit der neuen Prognose 2022 verbessern.
Der Demografiebericht kann ab sofort auf der Homepage des Kreises Siegen-Wittgenstein unter www.siegen-wittgenstein.de/demografie eingesehen werden.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein