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Wirtschaft
Wirtschaftsstandort Hilchenbach
„Leben und Arbeiten am Rothaarsteig“
1292 erstmals urkundlich erwähnt und 1687 mit den klassischen Rechten einer Stadt versehen wurde die heutige Stadt Hilchenbach im Zuge der kommunalen Neugliederung 1969 aus 12 Ortschaften gebildet. Einzelne Stadtteile, wie zum Beispiel Müsen, werden wegen ihrer Bedeutung für den Erzbergbau schon im 11. Jahrhundert genannt.
Heute präsentiert sich die Stadt Hilchenbach als gelungene und attraktive Mischung aus Industriestandort und Ferienziel. Die Stadt, die mit dem Slogan „Leben am Rothaarsteig“ wirbt, ist ein staatlich anerkannter Erholungsort mit ca. 125.000 Übernachtungen pro Jahr. Umweltbewusste Industrie und sanfter Tourismus sind hierbei der Leitgedanke. Hilchenbach zeigt, dass Ökonomie und Ökologie Partner sein können.
Gewerbliche Struktur
Die gewerbliche Struktur des Wirtschaftsstandortes Hilchenbach ist geprägt durch das Handwerk, klein- und mittelständische Betriebe sowie eine zunehmend ausgeprägte „weiße Industrie“, zu der auch die verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens zählen. Die 1997 eröffnete Klinik für Neurologie als der größte Arbeitgeber im Gesundheitswesen Hilchenbachs, das Demenzzentrum im Haus Abendfrieden und die Alloheim Seniorenresidenz sowie ein umfangreiches Angebot an mobilen Pflegediensten sind beispielhaft an dieser Stelle zu nennen.
Darüber hinaus wird die gewerbliche Struktur der Stadt Hilchenbach überwiegend durch die metallverarbeitende Industrie getragen, hier besonders vom Maschinenbau. Große Betriebe wie die SMS group GmbH, die weltweit agieren, schaffen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in Hilchenbach. Der größte Arbeitgeber wurde außerdem 2012 für eine familienbewusste Personalpolitik von der Bundesfamilienministerin ausgezeichnet. Zusammen mit weiteren traditionsreichen Unternehmen wie dem Maschinenbauer E.W.Menn GmbH & Co.KG, dem Automobilzulieferer Adient (ehemals Johnson Controls Hilchenbach GmbH & Co.KG), der Westfalia Metallschlauchtechnik GmbH & Co. KG, der Schraubenfabrik Wilhelm Schumacher GmbH, der Schrag Kantprofile GmbH sowie die Hilma-Römheld GmbH beschäftigt die auch als SMS Siemag bekannte Firma ca. 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im produzierenden Gewerbe. Dies macht einen Anteil von zwei Dritteln der insgesamt ungefähr 5.300 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Standort Hilchenbach aus.
Handel und Dienstleistungen
Wie in anderen Regionen auch, befindet sich die gewerbliche Struktur im Stadtgebiet im Umbruch. Neben dem bisher dominierenden produzierenden Gewerbe (in den vergangenen Jahren ca. 70 %) entwickelt sich ein Trend hin zu den immer stärker wachsenden Bereichen Handel, Dienstleistungen und Tourismus sowie Angeboten von regenerativen Energien. Beweis hierfür ist das vollständig belegte Gewerbegebiet „Vordere Insbach“. Neben bereits ortsansässigen Unternehmen haben auch neue Firmen dort ein Zuhause gefunden. Aktuellstes Beispiel dafür ist die Omnitron Griese GmbH, eine Spezialfirma, welche sich in erster Linie der Entwicklung und Herstellung mobiler Stromversorgung gewidmet hat. Omnitron betreibt hier in Hilchenbach neben einem Verwaltungsgebäude, ein Labor und eine moderne Produktionshalle.
Angesiedelt ist im Gewerbegebiet auch die SICON GmbH, ein mittelständischer und internationaler Anlagenbauer für das Recycling von Metallen und Kunststoffen. Die SICON GmbH wurde in Person von Geschäftsführer Sebastian Schülke in der Kategorie „Unternehmer“ mit dem „Unternehmerpreis Südwestfalen 2016“ ausgezeichnet.
Spezialbetriebe
Aber auch Spezialbetriebe wie ein Forst- und Rückebetrieb, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, eine Schreinerei, eine CNC-Fräserei oder auch ein Betrieb rund um Landwirtschaftstechnik haben sich hier niedergelassen. Aufgrund dieser Struktur ist zu erkennen, dass diese Unternehmen eng zusammenarbeiten.
Abgerundet wird die Unternehmenspalette im Gewerbegebiet Vordere Insbach durch eine Sanitärinstallationsfirma, ein Spezialunternehmen für Hydraulik und einen deutschlandweit aktiven Limousinen-Service.
Auch im schon seit dem 11. Jahrhundert wirtschaftlich bedeutenden Stadtteil Müsen steht die Zeit nicht still. In den ehemaligen Produktionshallen der Sieper Werke, jetzt SIEPark, haben sich mehrere kleinere Unternehmen angesiedelt. Dazu gehört eine Firma, die Schrauber-Bits herstellt ebenso wie ein Betrieb für Verwertungen aller Art.
Die Stadt Hilchenbach möchte nicht nur den bereits ansässigen Unternehmen helfen, sondern auch Neuansiedlungen fördern. Dies zeigt sie anhand der Unterstützung beim Bau einer Drogerie, der gemeinsam mit einem modernen Lebensmittelmarkt (Vollsortimenter) auf dem Gelände eines ehemaligen Industrieunternehmens (USH) Platz finden wird. Grundsätzlich richtet die Stadt Hilchenbach auch an anderen Stellen im Stadtgebiet ihr Augenmerk auf die neue Nutzung von ehemaligen Industrieflächen und -gebäuden. So konkretisieren sich Überlegungen zur weiteren Entwicklung des Betriebsgeländes des ehemaligen Hammerwerkes in Allenbach.
Bürgerwindpark Hilchenbach
Ein bereits sehr erfolgreich durchgeführtes Projekt im Bereich der Produktion regenerativer Energien ist der „Bürgerwindpark Hilchenbach“. Auf den Bergen nordöstlich der Stadt stehen fünf Windenergieanlagen, die mit einer Gesamthöhe von 180 Metern zu den höchsten ihrer Art weltweit gehören. Ihre 82 Meter langen Rotoren produzieren jährlich etwa 23,5 Millionen Kilowatt Strom, die in das deutsche Stromnetz eingespeist werden. Mit dieser Menge könnten alle Haushalte in Hilchenbach versorgt werden. Diese umweltfreundliche Stromerzeugung erspart der Umwelt jährlich 21.000 Tonnen CO2. Der Bürgerwindpark trägt seinen Namen, weil er in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern der Region gehört. Die meisten Gesellschafter stammen aus Hilchenbach und den umliegenden Städten und Gemeinden. Auch die Stadt Hilchenbach selbst ist Miteigentümerin. Auf diese Weise entsteht neben dem Umweltnutzen ein wirtschaftlicher Vorteil für die Region. Weitere Windenergieanlagen sind zurzeit in der Vorplanung.
Neben der Nutzung der Windkraft in Hilchenbach spielt auch der Ausbau der Nutzung von Sonnenenergie eine wichtige Rolle. So hat die Stadt Hilchenbach in den letzten Jahren nicht nur die private Nutzung der Sonnenwärme durch Zuschüsse aus einem eigens eingerichteten Umweltfonds gefördert, sondern auch selbst 7 Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden errichten lassen. Einige dieser Anlagen sind als Bürgersolaranlagen konzipiert, das heißt, dass auch hierbei die Hilchenbacher Bevölkerung die Anlagen durch eine Beteiligung mitfinanzieren und so von der regenativen Energieerzeugung entsprechend profitieren kann. Außerdem erhalten Gebäudeeigentümer, die selbst eine Anlage errichten möchten, unter dem Stichwort „Solarpotentialkataster“ im Internet-Auftritt der Stadt Hilchenbach wichtige Informationen insbesondere zur Geeignetheit des Standorts. Als „neue“ Branche bietet der Klimaschutz auch Chancen für Handwerksbetriebe und schafft damit Arbeitsplätze.
Tourismus und Gastronomie
Abgerundet wird die gewerbliche Struktur Hilchenbachs durch zahlreiche Betriebe aus den Bereichen Tourismus und Gastronomie. Das Angebot reicht vom kleinen Imbiss bis zum anspruchsvollen kulinarischen Erlebnis, vom einfachen Zimmer bis zum Hotel mit hohem Komfort. In den letzten Jahren hat die Stadt Hilchenbach viele Aktivitäten unternommen, um den Wirtschaftszweig Tourismus zu unterstützen und weiter auszubauen. Diese Anstrengungen haben sich auch in der Entwicklung der touristischen Betriebe niedergeschlagen.
Das gesamte Tourismusangebot ist geprägt durch die Lage am Rothaarsteig und die in reichlichem Maße vorhandene, unverbrauchte Natur, die Gäste, aber auch Einheimische zum Wandern und Radfahren einlädt. Hilchenbach setzt beim Gewinnen von Touristen und Neubürgern aber nicht nur auf Natur, sondern auf ein abwechslungsreiches und attraktives Freizeitangebot. Vorzeigeprojekt hierfür ist der sogenannte „Kulturelle Marktplatz“. Für rund 7 Millionen Euro soll in den nächsten Jahren das Kultur-, Sport- und Freizeitzentrum am Bernhard-Weiss-Platz modernisiert, erweitert und barrierefrei gestaltet werden. Finanziert wird dies zu etwa der Hälfte aus einer Landesförderung, die im Zuge der Regionale 2013 Südwestfalen eingeworben werden konnte. Daneben engagiert sich die Bevölkerung zum Beispiel im hierfür gegründeten Bürgerverein Hilchenbach e. V. für das Projekt und auch Unternehmen aus Hilchenbach sowie der Umgebung beteiligen sich als Sponsoren an der Finanzierung. Nicht zuletzt wird auch die Stadt Hilchenbach ihren Anteil dazu beitragen, denn neben der Bedeutung der Einrichtungen wie Hallenbad, Kino und Theater für die Bevölkerung und den Tourismus ist ihr auch die Wichtigkeit der „weichen Standortfaktoren“ für die Wirtschaft bewusst. Ein attraktives Freizeitangebot ist ein beachtenswertes Argument, wenn Unternehmen Fachkräfte gewinnen wollen!
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